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Channel: Kommentare zu: Rassisten sind immer nur die anderen, oder?
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Von: Mr.White

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“Doch. Es ist die Definition einer Klassifizierung, dass sich die Elemente innerhalb einer Klasse möglichst stark ähneln (kleine Varianz) und zwischen den Klassen möglichst stark unterscheiden (große Varianz).”

Nein, die Definition einer Klassifizierung ist, dass alle Elemente einer Klasse bestimmte Eigenschaften aufweisen. Entweder sind dieses Eigenschaften gegeben, oder nicht. Das hat nichts mit Varianz zu tun.

Die Elemente einer Klasse können in manchen Eigenschaften sogar höchst unterschiedlich sein.

Es gibt zum Beispiel sehr, sehr Vieles, das Menschen von Mäusen unterscheidt. Das ist aber kein Hindernis, uns zur Klasse der Säugetiere zusammenfassen, weil wir uns eben in den Eigenschaften gleichen, die diese Klasse definieren. Und da fragt kein Mensch danach, wie groß die Varianz innerhalb der Klasse “Säugetier” ist.

““noch noch lässt sich daraus ableiten, dass man Individuen nicht eindeutig einer bestimmten Gruppe zuordnen kann. ”
Das hat auch keiner behauptet.”

Dass man Individuen genetisch nicht eindeutig einer bestimmten Gruppe zuordnen könne, wurde von Herrn Schönstein genau so behauptet.

“Sie können, wenn Ihnen das Spaß macht, Individuen anhand ihrer Schuhgröße sinnvoll Gruppen zuordnen. Nur heißt das dann nicht, dass sich die Elemente innerhalb der Gruppen dann auch in dem Merkmal “Ohrläppchenform” ähneln.”

Aber wahrscheinlich ähneln sie sich im Hinblick auf das Merkmal “Körpergröße” und “Gewicht”. Vermutlich ließen sich auch noch einige andere Korrelationen finden.

Aber der Vergleich hinkt natürlich, und geht auch in Richtung Strohmann-Argument. Denn Sie implizieren damit ja, dass ich hier irgendwelche Eigenschaften mit der Rasse eines Menschen in Verbindung gebracht hätte, die damit nichts zu tun haben.

Dabei habe ich hier lediglich argumentiert, warum die Einteilung in Europäer, Schwarzafrikaner, Ostasiaten etc. sehr wohl etwas mit biologischen Unterschieden zu tun hat.

“Dass man Menschen anhand bestimmter phänotypischer, vererbbarer Merkmale wie Haut- oder Haarfarbe unterscheiden kann, bestreitet niemand. Dass man diese (willkürlichen!) Merkmale, weil sie eben genetisch determiniert sind, anhand der DNA nachweisen kann, ist trivial.”

Diese unterschiedlichen Merkmale sind das Resultat einer getrennten evolutionären Entwicklung über zehntausende Jahre hinweg. Sie sind damit taxonomisch relevant.

“Willkürlich” ist etwas anderes.

“Man sieht sich immer bestimmte Merkmale (hier: genetische) an. Angenommen, Sie behaupten, dunkelhäutige Menschen könnten schneller laufen als hellhäutige.”

Nein, das habe ich nicht behauptet. Und ich würde es auch nicht behaupten. Dunkelhäutige Inder sind meines Wissens genetisch nicht für den Laufsport prädestiniert.

Allerdings müssen wir wohl nicht groß darüber diskutieren, dass die besten Kurzstreckenläufer durch die Bank aus Westafrika stammen (bzw dort ihre Wurzeln haben), und Ostafrikaner überlegene Marathonläufer sind. Und dass diese Überlegenheit mit Unterschieden in Körperbau, Muskelstruktur und Metabolismus zu tun haben, ist wissenschaftlich weitgehend anerkannt.

“Dann ist diese These zurückzuweisen, wenn die Varianz der Fähigkeit zum schnellen Laufen in der Gruppe der Schwarzen größer ist als zwischen den beiden Gruppen. ”

Wie bitte?

Selbstverständlich ist hier die Varianz zwischen den Gruppen viel, viel kleiner als innerhalb der Gruppe. Das “Wenn” kann man sich da sparen. Denn das Spektrum vom Lahmen bis zum Leistungssportler findet man überall.

Aber Sie verwechseln hier grundsätzlich etwas: schnelles Laufen ist schließlich kein Definitionskriterium für “Schwarzafrikaner”. Es ist in dieser HInsicht völlig egal, welche Varianz es da gibt.

“Dass die Varianz der Haarfarben innerhalb der Gruppe der dunkelhäutigen Menschen geringer ist als zwischen den Gruppen kann Ihnen dann egal sein.”

Ist es auch. Wenn alle Weißen schwarzhaarig wären, würde das nicht das Geringste ändern.

Haarttyp, Hautfarbe, Gesichtsform, Körperbau, Krankheitsanfälligkeiten, etc. – all diese Merkmale kommen ja nicht in völlig zusammenhangslosen, zufälligen Kombinationen vor. Sich diese Merkmale herauszugreifen und dann isoliert die jeweiligen Varianzen zu vergleichen, hat keinen Sinn. Man muss sich schon auch die Korrelationsstrukturen anschauen, die das Gesamtbild ergeben.


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